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Im Zeichen des Roten Kreuzes vor 135 Jahren begann es als lokaler Sanitätsverein zur Unterstützung der im Feld stehenden deutschen Soldaten im Krieg 1870/71 mit Frankreich nach Friedensschluss wurden die lokalen Sanitätsvereine wieder aufgelöst...

Über die Zeit des 1.Weltkrieges liegen keine gesicherten Daten für Sulzbach vor...

 

Schwere Anfänge...... Neugründung als Ausbildungs - und Sanitätskolonne...  

 

 

Krieg- und Kriegfolgen nach dem 1.Weltkrieg hatten im ehemaligen Deutschen Reich mannig- fache Not und Elend über die Menschen gebracht. Und der Bedarf an ehrenamtlicher Hilfe unter dem Zeichen des Roten Kreuzes war riesengroß.

Am 13.Juli 1929 gründeten 12 Rot-Kreuz-Interessierte eine Ausbildungsgruppe in Sulzbach an der Murr. Mit großem Einsatz machten sich die Aktiven ans Werk. Hierzu gab es einen Zuschuss von 300 Reichsmark. Sonntags wurde damals die Sanitätswache im Rathaus mit "zwei Mann" besetzt. Nach nur drei jahren erhielt die Gruppe den Status einer "freiwilligen Sanitätskolonne", der auch die mitgegründete Sanitätshilfsstelle "Reichenberg" unterstellt wurde. Aus dieser sogenannten "Reichenberger Gruppe" ging der spätere Ortsverein Oppenweiler hervor. Wenige Jahre später wurden in Murrhardt und 1932 auch in Backnang Sanitätskolonnen gegründet. Somit ist Sulzbach der älteste DRK-Ortsverein im Altkreis Backnang.

Erste und zugleich schwere Bewährungsprobe für den noch jungen Verein waren z.B. das schwere Eisenbahnunglück am 22.Dezember 1934 bei Schleißweiler, wobei 10 Menschen ihr Leben verloren und über 30 Personen zum Teil schwere Verletzungen davon trugen. Einsätze bei Großbränden in Sulzbach oder der Umgebung runden das Bild in den 30er und 40er Jahren ab. Trotz des noch sehr geringen Verkehrsaufkommens gab es doch hin und wieder Einsätze bei Verkehrsunfällen, hauptsächlich mit Motorrädern und landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten.

 

Wiedergründung am 22.Februar 1947

Die ersten Jahre nach dem 2.Weltkreig waren geprägt vom vielfachen Mangel an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. Deshalb führte das DRK auch immer wieder Lebensmittel-sammlungen und Verteilungen von Kleiderspenden durch, um die ärgste Not zu lindern.

Die Kameraden der Ortsvereine waren beteiligt an der Befragung nach vermissten und ge-fallenen Wehrmachtsangehörigen unter der Federführung des Suchdienstes des DRK.  Den  letzten Spätheimkehrer, Herrn Josef Prinz, konnte BM Ehnis am 18.12.1955 um 11 Uhr im Rathaus begrüßen und auch unser Vorstand Oskar Föll überreichte ihm einen großen Geschenkkorb.

Nach der Währungsreform und der Gründung der BR Deutschland änderten sich mit den sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen auch die Aufgaben und Dienstleistungen des DRK. Vorstand Oskar Föll war stets bemüht, für die Dienste der Kameraden im Freibad und auf dem Sportplatz wenigstens das allernötigste Material zur Ersten Hilfe zu organisieren. Nebenbei musste auch die Sanitätshilfsstelle im Rathaus (dort gab es ein Telefon) am Wochenende mit zwei Helfer/innen besetzt und ausgestattet werden. Am 11.Oktober 1953 war dies ein glücklicher Umstand, da sich direkt vor dem Rathaus ein schwerer Verkehrsunfall ereignete und die Kameraden sofort zur Stelle waren und Erste Hilfe leisten konnten. Trotz der schweren Nachkriegszeiten legte der Ortsverein unter der Führung von Oskar Föll auch viel Wert auf Kameradschaft. In den Chroniken wird immer wieder von Weihnachts-, Frühjahrs-, und Herbstfeiern im großen Stil berichtet, mit Gesang, Theater und guter Bewirtung. Und der damalige Kassier Paul Schall war mit dem Ergebnis meistens sehr zufrieden. Da der Ortsverein kein eigenes Vereinsheim hatte, mussten die Sitzungen, Versammlungen und Kameradschafts-abende immer abwechselnd in den verschiedenen Gaststätten stattfinden. Schon in den 50 er Jahren entstand der Wunsch nach den „eigenen 4 Wänden“, doch bis zur dieser Erfüllung dauerte es noch eine ganze Weile.

Bei den Wahlen 1961 trat der langjährige Vorstand  Oskar Föll aus gesundheitlichen Gründen zurück und wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Fortan lag die Führung in den Händen von Erwin Kleemann, unterstützt von Emil Heilemann und Kassier Paul Schall.

1963 wurde zum 1. Blutspenden aufgerufen durch Helferinnen und Helfer, die mit Listen von Haus zu Haus gingen. 172 Spender wurden erfasst, 21 meldeten sich später noch freiwillig. Davon konnten 30 aus gesundheitlichen Gründen nicht angenommen werden.

Davon waren aus Sulzbach          90

                             Ittenberg           8

           Bartenbach / Schleißw.      16

                          Großerlach          42

                         Spiegelberg         37

Am 27.10.1963 wurden die ersten Blutspender in Sulzbach geehrt.

Dies waren: Hildegard Seyb, Franz Bednjack und Josef Heger.

Bereits 7 Jahre später am 8.1.1970 konnte die 1000. Blutspenderin Frau Renate Laux geehrt werden. Dann nahm die Blut–Spende–Willigkeit rasch zu, am 16.11.1972 wurde Herr Kleinknecht aus Jux als 2000. und am 24.11.1976 Herr Adolf Heitkämper aus Spiegelberg als 3000. Spender geehrt. Blutspendeterminen gab es noch andere Ereignisse in dieser Zeit: im Sommer 1966 gewann der Ortsverein den Landespokal vom Schützenverein, ein Vermisster musste gesucht werden und wurde tot aufgefunden. Ausgerechnet der DRK Ortsverein Sulzbach wurde bei der Alarmierung vergessen. Im Sommer 1967 konnte im Waldfreibad eine erfolgreiche Menschenrettung und Wiederbelebung durchgeführt werden. 1968 wurde dann von Vorstand Erwin Kleemann das erste Zelt angeschafft. Überhaupt wurden die Zeiten langsam besser, es gab mehr und besseres Material, so dass die Erste Hilfe auch immer effektiver wurde. Möglich war dies auch durch die Spendenbereitschaft der Sulzbacher Firmen, Banken und der Gemeinde. Aber auch die Bevölkerung spendete immer wieder bei der jährlichen Haus – und Straßensammlung. Gefordert war die Mitarbeit des DRK nun auch bei Großbränden:

  • 7.7.1976 bei der Fa. Weidner bei 36 Grad im Schatten; einen Verletzten gab es zu versorgen

  • 21.2.1977 Fa. Multiplast kein Personenschaden, jedoch großer Sachschaden

  • 28.5 77 Fa. Häussermann mit 8 Helfern im Einsatz

  • 13.6.1977 Scheunenbrand in der Kolonie Erlach mit 10 Helfern im Einsatz

Im Jahre 1977 ging ein großer Wunsch des Ortsvereins in Erfüllung, ein Fahrzeug wurde angeschafft. Nachdem der Kassier im Jahre 1972 aus Kostengründen den Kauf eines Fahrzeuges von einem Privatmann verweigert hatte, wurde nun der gebrauchte VW – Bus vom Kreisverband für 2.200 DM   angeschafft (bis 11.5.1980 danach wieder ein VW bis 2003).

Als 1979 das 50-jährige Jubiläum des Ortsvereins gefeiert wurde, wurden auch die Kameraden Martha Janz, Oskar Föll, Emil Heilemann und Gottfried Geiger für 50 Jahre Treue zum DRK geehrt. Sogar die Gründungsmitglieder Christian Schick aus Böblingen und Eugen Bohn aus Oppenweiler konnten der Einladung zu diesem Jubiläum Folge leisten. Allgemein sind unsere Kameraden alle gerne und treu beim Roten Kreuz, denn man konnte in dem Jahr auch Roland Massa, Josef Heger, Walter Wieland und Theo Anton zum 25-jährigen gratulieren.

Mittlerweile sind auch die Kinder unserer Kameraden soweit, dass Sie sich für Erste Hilfe und das Rote Kreuz interessieren und es war an der Zeit, wieder eine ordentliche Jugendgruppe ins Leben zu rufen. Diese Aufgabe haben Adolf Heger und Helmut Roeder gerne übernommen und am 1.12.1979 erklärte der Kreisverband die Gründung des Jugendrotkreuzes. 1980 fuhren bereits 26 Kinder und Betreuer zu ihren ersten Zeltlager nach Haßfurt, das JRK findet guten Zuspruch.

Noch etwas Gutes hat das Jahr 1979: das DRK bekommt eine „Heimat“ im alten Schulhaus in der Kleinhöchbergerstraße. Jetzt konnten alle 14 – Tage Unterricht abgehalten werden, so dass die Kameraden nun auch viel mehr üben und ihr Wissen und die Praxisanwendung erweitern konnten.

In den nächsten Jahren geschah nichts aufregendes, der Ortsverein tat seine „übliche Arbeit“; Sportplatz und  Freibaddienste, Altkleider und Altpapiersammlungen, bis 1983 auch die Strassensammlungen, Einsätze bei Unfällen und Bränden.

1985 fand ein größerer Wechsel im Vorstand statt, da Erwin Kleemann und seine Frau in den Ruhestand gingen. Neu kamen als  1. Vorstand Dr. med. Michael Nufer, als 2. Vorstand Adolf Heger und als Sozialleiterin kam Brigitte Walz. Diese hat nun auch eine Seniorengruppe zusammenmengebracht, die sich immer Montags in der Gemeindehalle zu Sport und Tanz trifft. Mittlerweile ist dies eine eingeschworene Gemeinschaft, die auch gerne miteinander wandert, feiert und auf Ausflüge geht.

Viele Dinge änderten sich in diesem Jahr, so auch die Alarmierung der Rotkreuzmitglieder. Wurde früher über die Sirene alarmiert, konnte jetzt durch die Anschaffung der ersten "Melder"   stumm alarmiert werden, das heißt nur der, der einen Melder hat wird auch benachrichtigt. Beim Sanitätskurs 1985 in Backnang konnten 8 Mitglieder aus Sulzbach teilnehmen und den Ortsverein wieder ein Stück weiter nach vorne bringen mit ihrem neuen Wissen. Noch besser üben konnte man nach der Anschaffung einer Puppe, an der realistisch die Herz – Lungen – Wiederbelebung gelernt werden konnte.

Da das Deutsche Rote Kreuz nur vom Einsatz seiner Mitglieder und deren ehrenamtlicher Arbeit lebt, ist jeder Ortsverein stolz auf Kameraden, die sich besonders einsetzen. Adolf Heger wurde 1988 mit einer der höchsten Auszeichnungen des DRK – Landesverbandes Baden-Württembergs für den besonderen Einsatz sowie der Jugendarbeit ausgezeichnet. 1999 erhielt Klaus Häfner die Verdienstmedaille des DRK – Landesverbandes für besonders anerkennenswerte Mitarbeit und beispielhafte Förderung der Rotkreuzarbeit. Aber nicht nur die Mitglieder wurden geehrt, auch der Ortsverein erhielt für seine langjährige Tätigkeit, eine Gründung wurde bereits vor 1870 erwähnt, die Henri – Dunant – Plakette im Rahmen der 130 Jahrfeier Rotes Kreuz an Rems und Murr. Das größte Highlight erlebte der Ortsverein 1997. Am 10. Mai 1997 konnte unser eigenes Vereinsheim offiziell eingeweiht werden. Nachdem wir 1987 eine Erbschaft entgegen nehmen konnten stand bald fest, dieses Geld für ein eigenes Domizil zu verwenden. Aber die Planungen und Überlegungen zogen sich dann doch ziemlich in die Länge. 1996 konnte endlich mit dem Bau begonnen werden und 1997 war dann der Anbau an das bestehende FFW – Gerätehaus fertig und konnte bezogen werden. Seither finden im Berta-Brodt-Saal regelmäßig alle 14 Tage unsere Übungsabende statt, ebenso die Treffen des Jugendrotkreuzes und die Erste-Hilfe-Kurse. Durch das bessere Platzangebot hat jedes aktive Mitglied einen Spind in der Garage, so dass wir bei Alarmierungen in kürzerster Zeit vorschriftsmäßig gekleidet antreten können und einsatzbereit sind.

Dank des Einsatzes unseres 1. Vorsitzenden Dr. med. Michael Nufer gehört zu unseren Fahrzeugen auch ein von verschiedenen Firmengesponsertes „Jugendmobil“ das von anderen Vereinen im Rahmen der Jugendarbeit ausgeliehen werden kann