Wenn jede Sekunde zählt: MANV-Übung in Murrhardt bringt ca. 50 Einsatzkräfte aus Rettungsdienst und Ehrenamt in eine stressige aber sehr lehrreiche Situation!
Am Heinrich-von-Zügel-Gymnasium in Murrhardt wurde Anfang Juni der Ernstfall geprobt – eine Sichtungsübung, um bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) alle Patienten schnellstmöglich nach Verletzungsschwere zu priorisieren. Nur nach einer erfolgreichen Vorsichtung können sich nachfolgende Sanitäter zeitnah um lebensbedrohlich Verletzte kümmern, bis ausreichend Hilfe für alle Patienten eingetroffen ist.
Rauch, Schreie, Verletzte, Chaos – ein realistisches Szenario, das die Einsatzkräfte emotional sowie körperlich forderte. Eine Explosion mit vielen Verletzten, darunter auch kleine Kinder. Verrauchte Flure, panische Angehörige, schwer verletzte Mimen und Puppen, die tödlich Verletzte darstellen sollten. Die Aufgabe der Übungsteilnehmer*innen bestand darin, in Zweierteams das Übungsgelände abzugehen, schnell die Lage zu erfassen und die Verletzten anhand eines vorher theoretisch geübten Sichtungsleitfadens zu kategorisieren – alles unter extremem Zeitdruck und den Eindrücken einer Einsatzlage, die auch für Rettungsdienstler und Notärzte nicht alltäglich ist.
Was zählte, war neben einem kühlen Kopf vor allem Teamwork und Kommunikation. Insgesamt 28 Mimen mussten gefunden und richtig kategorisiert werden – was längst nicht allen Teams gelang. „Wir sind an Grenzen gestoßen – aber genau das hilft uns, im echten Einsatz stark zu sein“, sagte Hannes Häbich vom OV Sulzbach, der diese tolle Übung super vorbereitet und durchgeführt hat.
Eine ausführliche Nachbesprechung & Analyse folgten direkt im Anschluss – kleine Fehler wurden offen angesprochen und Erkenntnisse für den Ernstfall gesammelt. Es gab sicher kein Team, das keine Erkenntnisse mitnehmen konnte.
Ein riesiges Dankeschön an alle Ehrenamtlichen, die unter extremen Bedingungen Stärke, Menschlichkeit und Professionalität gezeigt haben!